Montag, 19. Mai 2014

Der Aufstiegsheld heißt Frank Löning

Rückblick auf 2009: Paderborns Ostfriese im Sturm schießt den SCP in die 2. Liga zurück

Der Paderborner Aufstiegsheld der Saison 2008/09 hat einen Namen: Frank Löning. In der Relegationsrunde gegen den VfL Osnabrück erzielt der Stürmer jeweils einen Treffer – und schießt den SCP im Saisonfinale fast im Alleingang in die 2. Bundesliga.

Mit einer Bilanz von zwölf Toren aus 28 Spielen kam der Ostfriese vor der Saison vom Regionalligisten SV Werder Bremen II nach Paderborn – und wurde schnell zum Goldjungen. Wohin die Reise mit dem SCP gehen sollte, machte Löning bereits vor der Saison im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT deutlich: »Ich will mit dem SCP in den nächsten zwei Jahren in die 2. Liga«, sagte der Torjäger.

Dass es bereits im ersten Jahr mit dem Sprung in Liga zwei klappte, lag auch an Löning, der bei seinem neuen Klub wie am Fließband traf. Nach starker Hinserie mit elf Treffern fiel der Stürmer im zweiten Saisonabschnitt aber in ein Leistungsloch – wie die gesamte Mannschaft.
Nur zwei Siege aus zehn Spielen vom 27. bis zum 36. Spieltag kosteten Coach Pavel Dotchev, der mit 19 Neuzugängen in die Saison startete und ein neues Team aufbauen musste, nach der drittletzten Partie des Spieljahres den Job. Die 0:3-Niederlage gegen Werder Bremen II war den Verantwortlichen zu viel. Sie zogen die Reißleine, setzten den Deutschbulgaren vor die Tür. »Wir haben gegen Werder versagt, aber ich habe weiter an den Aufstieg geglaubt«, sagte Dotchev, der erst wenige Wochen zuvor eine vorzeitige Vertragsverlängerung des Vereins ausgeschlagen hatte.
Alles Hoffen auf ein Bleiben half nichts: Andre Schubert, zuvor Leiter der Sport- und Nachwuchsförderung und erst im April 2009 als Sportlicher Leiter für den entlassenen Christian Schreier installiert, übernahm das Traineramt des auf Rang vier abgestürzten Klubs. Mit dem neuen Mann kam die sportliche Wende. Durch zwei Siege gegen Wacker Burghausen (6:0) und die Stuttgarter Kickers (3:0) gelang dem SCP doch noch der Sprung in die Relegationsrunde, wo man auf den VfL Osnabrück traf.
Frank Löning öffnete bereits im Hinspiel das Tor zur Zweiten Bundesliga. Der Angreifer kam in der 69. Minute für Sven Krause ins Spiel und traf nach einem bösen Patzer des VfL-Innenverteidigers Darlington Omodiagbe (78.) zum wichtigen 1:0 für den SC Paderborn. Ein dickes Lob für den Bankdrücker gab es von Coach Andre Schubert: »Frank hat Vollstreckerqualitäten gezeigt.« Eiskalt vor dem Tor blieb Löning auch im Rückspiel. Diesmal ließ Coach Schubert den Knipser von Beginn an spielen. Und Löning bedankte sich auf seine Weise. Mit einem Tor. Wieder machte er das 1:0, als er eine Vorlage von Sercan Güvenisik im Tor von Tino Berbig unterbrachte. Der SCP konnte aufatmen und verdaute den Schock zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Schiedsrichter Felix Brych Strafstoß pfiff, den Keeper Kasper Jensen aber entschärfte.
Der SCP stattete Coach Andre Schubert, der in vier Partien vier Siege einfuhr und dabei kein Gegentor kassierte, am 4. Juni 2009 mit einem Dreijahresvertrag aus. Nach zwei Spielzeiten war für Schubert in Paderborn jedoch Schluss. Roger Schmidt übernahm ab der Saison 2011/12 die Mannschaft. Schubert ist heute ehrenamtlicher Berater beim Regionalligisten Hessen Kassel, zuvor trainierte er den SCP-Konkurrenten FC St. Pauli.
Frank Löning spielte nur noch eine weitere Saison beim SCP, konnte an seine alten Torjägerqualitäten aber nicht mehr anknüpfen. Der Aufstiegsheld schoss in Liga zwei nur drei Tore und wechselte anschließend nach Sandhausen. Heute spielt Löning für Erzgebirge Aue.

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